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Ballaststoffe / Darmflora
Ballaststoffe sind ein wesentlicher Bestandteil einer gesunden Ernährung. Es kann viele negative Folgen haben, wenn man sie nicht genügend zu sich nimmt. Ballaststoffe sind essenziell bei einer gesunden Ernährung und wichtig für
eine ausgewogene Ernährung. Doch bei dem Thema denken die meisten bloß an den üblichen Vitaminhaushalt und gehen davon aus, ein wenig Obst oder Gemüse am Tag genüge, um super gesund zu leben. Doch ein Apfel am Tag reicht in Wirklichkeit leider nicht aus, um den Doktor fernzuhalten. Man muss durchaus auch noch auf andere Dinge achten, allen voran auf den Konsum von Ballaststoffen.
Wie wirken sie im Körper? Die faserreichen Strukturen bewirken im Mund, dass die Nahrung intensiver und länger gekaut werden muss. Ballaststoffe erhöhen das Volumen einer Mahlzeit ohne Kalorien zu liefern. Sie sorgen für eine längere Verweildauer im Magen und fördern dadurch das Sättigungsgefühl, womit man einem Übergewicht
entgegenwirken und bestens abnehmen kann, oder um das Zunehmen an sich zu vermeiden. Außerdem stimulieren sie die Darmtätigkeit, sie stärken so die körpereigenen Abwehrkräfte, denn der Darm ist unser wichtigstes Immunorgan. Zu wenige Ballaststoffe führen dazu, dass der Blutzucker vermehrt schwankt und der Cholesterinspiegel steigt. Außerdem fehlen all die gesundheitsfördernden Wirkungen, die auch dazu beitragen, das Risiko für ernsthafte Krankheiten zu senken. Dazu gehören: Adipositas oder Übergewicht.
Was machen Ballaststoffe in unseren Körper? Ballaststoffe haben eine Reihe von Wirkungen auf den Körper, vor allem auf die Verdauung, z. B. Einfluss auf die Transitzeit der Nahrung in Magen und Darm, Masse und Konsistenz des Stuhls sowie Häufigkeit der Darmentleerung, Sättigungswirkung, veränderte Nährstoffabsorption und präbiotische Wirkung.
Wann soll man Ballaststoffe essen? Da sie viel Wasser binden, sollten Ballaststoffe in den Mahlzeiten immer mit ausreichend Flüssigkeit kombiniert werden. Trinke pro Tag mindestens 1,5-2 Liter Wasser, dann können die Ballaststoffe gut quellen.
Wo finde ich Ballaststoffe? Sie finden sich in sehr vielen alltäglichen Lebensmitteln, natürlich auch in Obst und Gemüse. Beides sollten man wirklich täglich zu sich nehmen. Wahre Ballaststoff-Bomben sind zudem Lebensmittel wie Quinoa und Vollkornprodukte aller Art. Ein einfacher Trick, seine Ernährung umzustellen, ist dementsprechend Weißbrot gegen Vollkornbrot, normale Nudeln gegen Vollkornnudeln, polierten Reis gegen Naturreis, etc. auszutauschen. Kleine Anpassungen, die einen riesigen Unterschied machen.
Doch das ist noch nicht der beste Vorteil der Ballaststoffe, denn Sie stimulieren die Darmtätigkeit und sind extrem gut für die allgemeine Darmflora.. Klingt erst mal nicht weiter spektakulär, doch die Auswirkungen davon sind es definitiv: Es lindert Verstopfungen und stärkt unsere Abwehrkräfte – denn der Darm ist faktisch das wichtigste Immunorgan unseres Körpers. Mittlerweile hat man sogar festgestellt, dass eine ballaststoffreiche Ernährung das Risiko von Krankheiten mindern kann. Genauer gesagt wird das Risiko einiger Krebsarten verringert und ebenso das Risiko von Diabetes Typ-2. Ballaststoffe haben also reichlich Power und können unser Leben auf einfachste Art verbessern. Es wäre grob fahrlässig, diese Vorteile nicht zu nutzen.
Kommen wir nun zu den Fakten der täglich benötigten Menge an Ballaststoffen: Empfohlen wird, dass Erwachsene über 50 Jahre bei einer Ernährung mit etwa 2.000 Kalorien pro Tag mindestens 28 Gramm Ballaststoffe zu sich nehmen sollten. Menschen, die hingegen unter 50 Jahre alt sind, brauchen definitiv mehr als 30 Gramm am Tag. Alles darunter sorgt sonst für einen Ballaststoffmangel. Und dieser kann schnell zu gesundheitlichen Problemen führen. Das lässt sich wirklich einfach vermeiden. Ein Ballaststoff-Mangel kann fatale Folgen haben, es ist wichtig sich zu sensibilisieren, ob möglicherweise ein Mangel vorliegt. Folgende Punkte können ein Indiz dafür sein.
Ständige Müdigkeit und Trägheit: Ballaststoffe werden langsamer verdaut, was zur Regulierung des Blutzuckerspiegels beiträgt. So liefern Sie auch deutlich länger Energie, als es Lebensmittel mit komplexen Zuckern tun. Eine Scheibe Vollkornbrot wird ein konstanteres, längeres und leichter verträgliches Hoch geben. Dadurch werden Sie den Tag über deutlich fitter sein. Müdigkeit und eine gewisse Trägheit lassen sich ganz einfach mit Ballaststoffen bekämpfen. Probleme mit der Verdauung: Ballaststoffe sind die absolut besten Freunde unserer Verdauung. Sie sorgen für einen regelmäßigeren Stuhlgang, vorausgesetzt, man trinkt auch genügend Wasser. Wenn man hingegen zu wenig Ballaststoffe zu sich nimmt, dann hat man oft unangenehme Probleme auf der Toilette. Angefangen bei Bauchschmerzen, über Blähungen bis hin zu Verstopfungen – ein Ballaststoffmangel ist kein Spaß. Im schlimmsten Fall kann er sogar zu Hämorrhoiden führen. Man ist konstant hungrig: Es gibt Lebensmittel, besonders Ballaststoffe und Eiweiß, die ein anhaltendes Sättigungsgefühl verleihen und so auch Heißhunger-Attacken vermeiden. Das Besondere an Ballaststoffen ist, dass sie nicht nur langsam aufgenommen werden, sondern auch etwas länger im Magen verbleiben. Der Schlüssel zum Erfolg ist hierbei allerdings langsames Essen und langes Kauen. Denn so hat Ihr Gehirn genügend Zeit, um rechtzeitig zu merken, wann Sie wirklich satt sind. Ein hoher Cholesterinspiegel und Probleme beim Abnehmen: Ballaststoffe können bei Problemen mit einem hohen Cholesterinspiegel ganz wunderbar helfen. Sie wirken ausgleichend auf den Cholesterinspiegel, da sie dafür sorgen, dass Gallensäuren und das darin enthaltende Cholesterin ausgeschieden werden. Und da unser Körper nun mal aber Gallensäuren braucht, holt er sich das für die Produktion von Gallensäuren notwendige Cholesterin dann aus dem Blutkreislauf wieder. Ständige Kopfschmerzen: Ballaststoffe wirken entzündungshemmend, was auch präventiv gegen Kopfschmerzen hilft.
Eine ausgewogene und vollwertige Ernährung sollte immer die Aufnahme von Ballaststoffen durch Nahrungsmitteln beinhalten! Ballaststoffe sind gesund für die Darmflora. Hier erfährst du mehr >
Warum ist die Darmflora so wichtig?
Unter der Darmflora versteht man die Gesamtheit der vor allem im menschlichen Dickdarm angesiedelten Mikroorganismen (Darmbakterien) und in geringen Mengen auch im Enddarm. Der Begriff Darmflora geht auf die frühere Annahme zurück, dass diese Ansammlung von Mikroorganismen zum Pflanzenreich gehörte (Flora = Pflanzenwelt). Da aber die Bakterien in ein eigenständiges Reich (Protista) gehören, ist der Begriff Darmbakterien, intestinales Mikrobiom (Mikrobiota) die genauere Bezeichnung. Im Großteil der Darmflora (Dickdarm) leben 500 bis 1000 verschiedene Darmbakterien-Arten an der Darmwand. Ihre Anzahl wird auf etwa 10 Billionen geschätzt, ihr Gesamtgewicht auf ungefähr eineinhalb Kilogramm.
Es handelt sich dabei in erster Linie um Bakterien der Gruppen Enterobacteriaceae (insb. Escherichia coli), Enterokokkus, Bacillus und Bacteroides.
Die Darmflora lässt sich, abhängig vom jeweils dominierenden Bakterienstamm, grob in 3 verschiedene Typen von Darmflora einteilen, die sogenannten Enterotypen (von lat. entero = Darm).
Typ 1: Enthält besonders viele Bakterien der Gattung Bacteroides, die Kohlenhydrate spalten und gute Produzenten für die Vitamine Biotin, Riboflavin und Pantothensäure sind.
Typ 2: Enthält besonders viele Bakterien der Gattung Prevotella, die Zucker-Eiweiß-Komplexe abbauen und Vitamin B1 und Folsäure herstellen können
Typ 3: Enthält besonders viele Ruminococcus-Bakterien, die sehr gut Zucker und Eiweiße verdauen können.
Es zeigt, wie wichtig die verschiedenen Bakterienstämme sind, um verschiedene Aufgaben im Verdauungsprozess zu erledigen. Wichtig ist auch, dass die Stämme in ausgewogener Menge vorliegen, da sonst die Besiedelung zu Gunsten einzelner Erreger verschoben werden, so dass eine Dysbakterie vorliegen kann. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Antibiotikagabe, bei der der komplette Dickdarm von bestimmten Bakterien (Clostridioides difficile) überwuchert wird. Dies kann
inflammatorische Prozesse unterhalten, die eine Translokation von Bakterien über die Darmwand ermöglicht. Eine Dysbakterie im Darm sollte vermieden werden. Klar ist, dass sich die Zusammensetzung der Darmflora gezielt und auf Dauer durch die Art der Ernährung und des Lebensstils beeinflussen lässt.
Welche Funktion hat die Darmflora?
Die lebenswichtige Darmflora erfüllt verschiedene Aufgaben:
Nahrungsverdauung: Die Darmbakterien unterstützen die Verdauung. Sie produzieren aus unverdaulichen Ballaststoffen, die mit der Nahrung aufgenommen werden, kurzkettige Fettsäuren wie Butyrat, Acetat und Propionat. Diese decken einen Großteil des Energiebedarfs der Dickdarmschleimhaut. Außerdem fördern die kurzkettigen Fettsäuren die Darmmuskulatur und spielen einen wichtige Rolle für die Beweglichkeit des Darms (Darmmotilität).
Vitaminproduktion: Die Darmflora produziert verschiedene Vitamine, die der Körper für sich nutzen kann (auch wenn im Dickdarm nur ein geringer Teil davon resorbiert werden kann). Es zählen dazu Biotin, Folsäure, Riboflavin sowie Vitamin B12 und Vitamin K.
Neutralisieren von Giftstoffen: Einige Darmbakterien können giftige (toxische) Substanzen neutralisieren, so zum Beispiel Nitrosamine und polyzyklische aromatische Wasserstoffe. Viele dieser Verbindungen gelten als krebserregend.
Aktivieren von Arzneistoffen: Manche Medikamente werden erst im Zuge der Verstoffwechslung durch die Darmflora in ihre aktive (wirksame) Form überführt. Das gilt etwa für Antibiotika aus der Gruppe der Sulfonamide sowie für den entzündungshemmenden Wirkstoff Sulfsalazin.
Immunabwehr: Die Darmflora ist extrem wichtig für die Immunabwehr. Die Darmschleimhaut hat eine Oberfläche von 300 bis 500 Quadratmetern und stellt damit die größte Grenzfläche des Körpers dar. Die hier siedelnden "guten" Darmbakterien verhindern, dass sich krankmachende Keime ausbreiten und Darminfektionen auslösen können. Außerdem trainieren die Darmbakterien über spezielle Signalstrukturen den im Darm lokalisierten Teil des Immunsystems (darmassoziiertes Immunsystem).
Das Gleichgewicht der Darmflora erhalten, oder aufbauen.
Mit Probiotika nehmen viele Menschen gezielt "gute" Bakterien für den Darm (wie Milchsäurebakterien) ein, um ihre Darmflora zu stärken, besonders wenn das Gleichgewicht durch die Einnahme von Antibiotika gestört wird. Die als Probiotika zugeführten Bakterien siedeln sich aber nur bei regelmäßiger Einnahme in der Darmflora an. Wird die Einnahme beendet, verschwinden sie wieder, und es stellt sich mit der Zeit wieder die "alte" Darmflora ein. Am besten ist es dafür zu sorgen, die Darmflora gezielt zu unterstützen und somit eine optimale Verdauung und Verwertung der Nahrungsmittel zu gewährleisten.
Für den Aufbau der Darmflora kann es keine Zeitangabe geben, da jeder Mensch und jede Darmflora in einem anderen Zustand ist und der Aufbau einer gesunden Darmflora diesem individuellen Zustand entsprechend ganz unterschiedlich lange dauern kann. Normalerweise geht man davon aus, dass es für präventive Zwecke ausreicht, 4 Wochen lang ein Probiotikum zu nehmen und dies zweimal jährlich durchzuführen. Bei chronischen Erkrankungen kann man die 4-Wochen-Einnahme auf 3 Monate verlängern und nach einem halben Jahr wiederholen. Allerdings sollte man sich nicht ausschließlich an der Dauer dieser Einnahme orientieren, wenn man beispielsweise merkt, dass innerhalb von 4 Wochen die Beschwerden langsam nachlassen, dann kann man einfach so lange Probiotika einnehmen, wie es gut tun.
Ich empfehle Probiotika, die nicht nur ein, zwei oder drei, sondern mehrere (idealerweise über zehn) Bakterienstämme enthalten. Denn jeder Bakterienstamm hat seine eigenen Aufgaben und daher auch ganz spezifische Wirkungen. Zusätzlich wirken viele Bakterien oft gemeinschaftlich, verstärken sich also in ihrer Wirkung gegenseitig. Achte darauf, dass das gewählte Probiotikum neben den üblichen Lactobacillus- und Bifido-Stämmen auch die drei ausgesprochen wichtigen Darmbakterien Lactobacillus reuteri, Lactobacillus helveticus, wie auch Bifidobakterium infantis für die Knochengesundheit, gegen Allergien etc. enthält. Letzteres wirkt u. a. entzündungshemmend.
Dank dieser Bakterienvielfalt erhält die Darmflora wichtige Impulse zur Heilung und Regeneration und kann sich jetzt zu einer ausgeglichenen und gesunden Darmflora entwickeln – zu einer Darmflora, die gesundheitliche Vorteile verschaffen kann.
Darmflora mit gesunder Ernährung unterstützen.
Die Darmflora lässt sich auch ohne Medikamente positiv beeinflussen - vor allem durch eine gezielte präbiotische und probiotische Ernährung.
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Bei der Verdauung von Ballaststoffen entstehen kurzkettige Fettsäuren, die gute Bakterien im Darm fördern. Empfohlen werden 30 Gramm Ballaststoffe pro Tag. Wichtig: den Ballaststoffanteil der Nahrung langsam und schrittweise erhöhen - sonst drohen Unverträglichkeiten, Blähungen und Bauchschmerzen.
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Getreide möglichst als Vollkorn und in Bio-Qualität wählen. Wer Vollkorn nicht gut verträgt, sollte feinvermahlene Bio-Vollkorn-Brote leicht antoasten. Das macht sie verdaulicher.
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Resistente Stärke zählt ebenfalls zu den Ballaststoffen. Der Körper kann sie nicht verdauen, sie ist aber förderlich für die Bakterien im Darm. Resistente Stärke kommt vor in Kartoffeln, die nach dem Kochen abgekühlt sind, Nudeln, Reis und Haferflocken.
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Polyphenole wirken entzündungshemmend und zellschützend. Die sekundären Pflanzenstoffe stecken in Kräutern, Nüssen, Gemüse und Obst. Sie geben zum Beispiel Paprika und Möhren ihre Farbe und ihren Geschmack. Ernährungsforscher gehen davon aus, dass Polyphenole die Funktion des Mikrobioms im Darm stabilisieren. Besonders wertvoll sind Bitterstoffe, die sich vor allem in der Schale vieler Lebensmitteln befinden. Gemüse roh oder schonend gedünstet verzehren, mit Öl und ein bisschen Wasser angebraten.
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Inulin ist ein präbiotischer Ballaststoff. Er regt die Darmbewegung an und verlangsamt den Anstieg von Insulin im Blut. Inulin kommt vor allem in sogenannten Speicherwurzeln wie Chicorée und Topinambur vor.
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Kräuter und Gewürze können die Verdauung fördern. Vor allem Pfeffer, Kümmel, Ingwer und Majoran machen schwer Verdauliches bekömmlicher.
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Viel trinken - vor allem kaltes oder heißes Wasser. Frischer Ingwer im Getränk kann die Verdauung zusätzlich fördern.
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Fermentierte Nahrungsmittel wie Kefir, sauer eingelegtes Gemüse und Oliven enthalten Milchsäurebakterien (Lactobacillus), die als gesundheitsfördernd gelten. Fermentierte Milchprodukte wie Joghurt und Käse sind gut für den Darm. Die genauen Zusammenhänge sind wissenschaftlich allerdings noch nicht geklärt.
Welche Lebensmittel sind schlecht für die Darmflora?
Verarbeitetes Fleisch wie Wurst oder Schinken sollte man meiden und so wenig rotes Fleisch (Schwein, Rind, Lamm) verzehren wie möglich. Wurstwaren und rotes Fleisch gelten als Risikofaktoren für Darmkrebs. Weißes Fleisch und Fisch am besten in Bio-Qualität essen, um eine Belastung mit Antibiotika zu vermeiden.
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